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Hochsensibilität

Wieder Lebenslust statt Lebensfrust

Jeder Mensch nimmt Informationen aus seiner Umwelt auf und verarbeitet sie. Bei fast allen Menschen wird ein Großteil der Informationen jedoch aus der Wahrnehmung herausgefiltert.  Aufgrund besonderer Eigenschaften ihres Nervensystems nehmen Hochsensible mehr und intensiver wahr als andere Menschen – ihr neurologischer Filter ist weniger ausgeprägt und dadurch nehmen sie „andauernd“ mehr Informationen, mehr feine Einzelheiten in einem größeren Spektrum auf als ihnen manchmal lieb und recht ist. Was im ersten Augenblick positiv wirkt, zum Beispiel Gerüche intensiver oder in zwischenmenschlichen Beziehungen ganz feine Nuancen wahrzunehmen, kann schnell zu einer Unverträglichkeit der eigenen Belastungsgrenze führen. Es ist die Quelle einer gefühlten und vielfach beängstigenden Andersartigkeit.

Eigenschaften hochsensibler Menschen

Eine andauernde Aufnahme von Sinneswahrnehmungen führt zwangsläufig zu Überstimulation und „scheinbar geringerer Belastbarkeit“.  Folgende Eigenschaften können Hochsensiblen zugeschrieben werden:

  •  ... ausgeprägte subtile Wahrnehmung (vielschichtige Fantasie und Gedankengänge)
  •  ... intensives Empfinden und Erleben, was oft mit Nervosität verwechselt wird
  •  ... erhöhte Schmerzempfindlichkeit
  •  ... detailreiche Wahrnehmung
  •  ... hohe Begeisterungsfähigkeit, sehr vielseitige Interessen
  •  ... sehr ausgeprägtes Langzeitgedächtnis
  •  ... psychosoziale Feinwahrnehmung
  •  ... stärker beeinflussbar durch Stimmungen anderer Menschen
  •  ... ausgeprägtes intuitives Denken
  •  ... langer emotionaler Nachklang des Erlebten
  •  ... ausgeprägter Altruismus, Gerechtigkeitssinn
  •  ... Harmoniebedürfnis, Gewissenhaftigkeit
  •  ... Intensives Erleben von Kunst und Musik
  •  ... Perfektionismus

Durch die verstärkte Reizaufnahme und deren tiefere Verarbeitung ergeben sich im Großen und Ganzen Charaktereigenschaften wie Introversion – eine nach innen gewandte Haltung gegenüber dem sozialen Umfeld – , unreflektiertes Schließen von sich auf andere, intensives Erleben der zwischenmenschlichen Beziehungen, was gleichzeitig auch starke Reaktionen auf Medikamente, Alkohol und Koffein sowie Anfälligkeiten für Leistungsdruck und Zeitknappheit umfassen kann. Zusammenfassend kann HS auf drei wesentliche Kernpunkte reduziert werden:

  •  ... schnelles Überfordertsein von inneren und äußeren Anforderungen
  •  ... besondere Sensitivität gegenüber ästhetischen Reizen
  •  ... eine als selbst unangenehm empfundene sensorische Erregung auf äußere Reize

Um es noch einmal deutlich auszudrücken: Hochsensibilität oder Hochsensivität ist nicht ein neurologischer Geburtsfehler, sondern wird durch psychische Traumata, familiäre Konflikte, schwierige Sozialisation und vieles mehr ausgelöst, aber auch nicht verursacht!

Therapiemöglichkeiten

Für Psychotherapeuten ergeben sich für HSP besondere Herausforderungen. Das zentrale Ziel jeder Arbeit mit hochsensiblen Klienten sollte eine unmittelbare Verbesserung der Lebensqualität durch eine dauerhafte Stärkung des Selbstwertgefühls sein. Damit ist ein „selbstbestimmtes Ich gemeint, dem kein Härchen gekrümmt werden kann.“ Vergleichbar mit dem asketischen Selbstschulung eines tibetanischen Mönchs, der sich in der Beherrschung seines Denkens, Fühlens und Handelns ständig diszipliniert.
In den letzten Jahren hat sich besonders die systemisch-soziologische Kurzzeit-Therapie und Beratung für die Gewinnung eines neuen, ausgeglichenen Selbstwertgefühls etabliert. Sie ist besonders flexibel und kommt meist mit einzelnen oder wenigen Sitzungen aus. Oft reichen kleine Impulse aus, um emotionale Verhaltens- und Denkmuster zu verstören, die HS aufrechterhalten haben.