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Lebensthemen / Ausbildung & Weiterbildung / Systemische Ausbildung

SED-Methode

Systemisch-energetische Dialektik

Lebensnöte und Krankheiten entstehen dann, wenn man gegen seine eigene Natur, gegen sein eigenes System lebt – was bei der Menge der diversen Herausforderungen durch Familie und Beruf nur allzu leicht geschieht. Konflikte, Krisen und chronische Krankheiten: All das kann Ausdruck einer gestörten Ordnung im System sein.

Meine systemisch-energetisch- dialektische Methode „SED-Methode“ basiert auf einem modernen systemisch-soziologischen Wissen, dass Gesundheit, Verhalten und soziale Lebensbedingungen nicht unabhängig voneinander zu sehen sind und das der Wunsch, sein Leben selbstverantwortlich gestalten zu können ein zentrales Bedürfnis ist.

Im systemischen Verständnis haben körperliche und psychische Symptome stabilisierende Funktionen für das Gleichgewicht eines Systems (Homöostase). In der SED®-Methode geht es eben darum, festgefahrene, starre Perspektiven und deren stabilisierende Konfliktebene durch dialektische Angebote zu öffnen und eine Vielfalt von neuen Perspektiven zu zulassen.

Die systemisch-energetische Dialektik (SED-Methode) fördert die Selbsterkenntnis sowie Selbstorganisation. Die Inhalte spiegeln die aktuellen und akzeptierten Erkenntnisse verschiedener Wissenschaften, wie Motivationspsychologie oder Neurowissenschaft, wider.

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Ein kleiner Exkurs in die Systemtheorie
Der wesentliche Bestandteil eines Systems ist der Regelkreis. Seine stabilisierende Dynamik schafft die Grundlage für das selbstorganisierende, autonome Verhalten von Systemen. Durch die permanente Rückkopplung (Regelkreis) mit sich selbst und der Umwelt, können Störungen und verändernde Lebensbedingungen ausgeglichen oder sich selbst angepasst werden. Lebende Systeme erzeugen, regulieren und erhalten sich selbst, sind also von außen nicht determinierbar.

Das verlangt von Ärzten, Pädagogen, Managern oder Beratern, diese systemischen Grundsätze des menschlichen Daseins kennenzulernen, wertzuschätzen und ihre Arbeit auf diese hin abzustimmen. Alle fachlichen Interventionen, die dies nicht tun, werden entweder nicht befolgt oder sie zerstören die Arbeitsbeziehung.

Jedes lebende und damit erkennende System muss, um sich orientieren und handeln zu können, die ihn umgebende Umweltkomplexität in eine ihm gemäße Individualkomplexität transformieren. Wirklichkeitsbeschreibungen in therapeutischen Prozessen sind daher individuelle Konstruktionen, die immer innerhalb gemeinschaftlicher Systeme entstehen.

Daraus folgt, dass diejenigen, die an den entscheidenden Konflikten und vor allem aber an deren Lösungen arbeiten wollen, immer auch zu einer nachhaltigen Veränderung im System beitragen, da eine Veränderung in einem Teil des Familiensystems per Definition alle anderen Teile beeinflusst.

Mehrgenerationenperspektive
In einer systemischen Mehrgenerationsperspektive, begründet auf der biologischen, erblichen Verwandtschaft der Familienmitglieder, können Störungen und Konflikte beobachtet werden, die Kinder immer wieder in Dreiecksbeziehungen über Generationen involviert, wenn die Konflikte auf der Eltern-Großeltern oder Paarebene nicht gelöst und  so über Generationen weitergegeben werden. Das Aufdecken und Durcharbeiten lang bestehender Generationskonflikte führt bereits zu einer schrittweisen Veränderung der Beziehungen in der Gegenwartsfamilie.

Zusätzlich können bereits vor oder bei der Zeugung Phantasien der Eltern über „ihr Kind“ wirksam werden, die im späteren Leben des Kindes zu Überforderung, Widersprüche und Unvereinbarkeiten führen. Diese frühe Einbeziehung der Kinder muss nicht immer pathologisch sein, sondern vermag dem Leben auch Sinn und Richtung vermitteln.

Die Bedeutung der Herkunftsfamilie
Eine besondere Form der Einbeziehung ist die Parentifizierung, eine Rollenumkehr, in der Kinder Eltern- oder Partnerfunktionen für ihre Eltern übernehmen. Diese frühe Einbeziehung und spätere Beziehungswirklichkeit im System definiert sich über unsere Art und Weise, wie wir kommunizieren. Der Mensch lebt eben in seinen Beziehungen und den daraus resultierenden Kommunikation.

Die grundlegende Überlegung der SED®-Methode ist, dass in einem sozialen System alles gezeigte Verhalten immer auch als ein kommunikatives Angebot verstanden werden kann. Symptome werden hierbei nicht mehr als „Dinge“ betrachtet, sondern als Prozesse, die durch eine konsensuelle Koordination von Handlungen der verschiedenen Personen im Familiensystem entwickelt werden. Auf diese Weise werden die Krankheiten nicht mehr generalisiert als Defekt-Symptome, sondern als Prozess-Symptome erkannt. Und Prozesse sind bekanntlich lösbar.

Im systemischen Verständnis haben körperliche und psychische Symptome und problemrelevante Verhaltensformen stabilisierende Funktionen für das Gleichgewicht eines Systems (Homöostase). In der SED®-Methode geht es eben darum, festgefahrene, starre Perspektiven und deren stabilisierende Symptomebene durch dialektische Angebote zu öffnen und eine Vielfalt von neuen Perspektiven zu zulassen.

Menschen sind Systeme die Bedeutungen erzeugen
Bei der SED®-Methode achten wir mehr auf die Art und Weise der Erzählungen über die Konflikte, als auf die Konflikte selbst. Die „Geschichten“ und die damit verbundenen Unter-scheidungen bzw. Entscheidungen, die bedeutungsvoll vermittelt werden, bauen Realitäten in Systemen auf. Unsere Unterscheidungskraft macht uns erst zum Individuum und ist gleichzusetzen mit dem „Urknall der Realitätskonstruktion“.

Wir erfahren, welche „Geschichten“ eigentlich das Leben oder die Familie regieren. Die Rolle des Therapeuten ist dabei, mit grenzenloser Neugier und aus einer Position des Nichtwissens die Bedeutungen des Klienten kennenzulernen, sie zu verstehen und so den Klienten für seine eigenen Erzähltraditionen zu sensibilisieren. Durch den Dialog kommt es allmählich zu einer wechselseitigen Bestätigung von Sprache und Bedeutungen. Das zentrale Postulat lautet dabei, dass wir in einer Welt leben und handeln, die wir durch unsere beschreibende Sprache von Unterscheidungen und Bedeutungen im sozialen Umgang mit anderen definieren. Wir leben in einer Welt, die wir selbst mit Hilfe der Sprache konstruiert haben.

Die Welt der Krankheit
Die Welt der Krankheit ist systematisiert und kartographiert. Über die Welt des Kranken selbst, die Welt des subjektiven Empfindens von Kranksein, von seelischer Not und Elend hingegen wissen wir wenig. Es ist die Welt des sprachlosen Leids, der stillen Tiefe der Not, der Ohnmacht, des Verlorensseins, des Ausgeliefertseins an eine naturwissenschaftliche High-Tech-Medizin und deren meist unterentwickelten Fähigkeit zum Mitleid, zum Mitgefühl und zu einem empathischen Dialog.

Das Ergebnis klinischer Gesprächsreflexion kann kein wahres Verständnis der Natur psycho-sozialer Probleme und ihrer Lösungen sein. Zugespitzt formuliert heißt dies, dass „festgefahrene“ Patienten, die im Hervorbringen ihrer individuellen und sozialen Welt Probleme erzeugt haben, vielfach auf „festgefahrene“ Therapeuten treffen.

Wir brauchen nicht nur den wissenschaftlichen-technologischen Fortschritt in der Medizin, - sondern noch viel dringender - einen Fortschritt im Dialog zwischen der Medizin und den Menschen, die zu ihr Zuflucht nehmen. Krankheit ist in erster Linie eine emotionale Leidensgeschichte und danach erst eine Geschichte organischer Funktionsstörungen.
Der Schrei der Patienten nach kommunikativer Zuwendung wird das Medizinsystem verändern. Eine systemorientierte Dialektik und Handlungsweise in der Medizin ist nicht nur einperipherer, sondern derzentrale Faktor von Heilungsprozessen.

Die SED®-Methode führt im Dialog daher so viel Neues, Unerwartetes, Öffnendes, Verstörendes und produktiv Zufälliges ein, wie unerlässlich erscheint, um das Problemsystem zu destabilisieren, also eine heilsame Verstörung auszulösen. Dabei muss der Therapeut vor allem Respekt wahren, denn nur so entsteht ein Klima des Vertrauens, das zu dem Wagnis ermutigt, Neues zu erproben und das auf subjektive Gewissheit basierende Problemsystem aufzugeben.

Schlußbemerkung
Die hier vorgestellte SED-Methode zeigt auf, dass eine systemische Arbeit eine bedeutende Möglichkeit darstellt, die dem Klienten zu Gute kommt. Die systemische Sichtweise bringt eine höhere Vielfalt der Perspektiven, vermindert Einseitigkeiten und wird mit einer hohen Effektivität belohnt (nur sehr wenige Einzeltrainings sind typischerweise notwendig). In der radikalen Systemtheorie gilt jedoch: Man muss fühlen, was gut ist. Die Entscheidung liegt immer im eigenen Gefühl. Keine Theorie der Welt kann davor bewahren oder die Entscheidung abnehmen.

Die SED®-Methode ist keine Therapie, ersetzt keinen Arzt oder ärztliche Diagnose und Behandlung. Die SED®-Methode wird gerne von Therapeuten und Beratern als wirksame Begleitung zu anderen therapeutischen und gestaltenden Maßnahmen eingesetzt.