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Kranke Diagnose

Die häufigste Krankheit ist die Diagnose

Rund 80% davon, was ein Arzt während seiner Ausbildung lernt, betrifft die Diagnose, also die möglichst genaue Suche nach den Krankheitsursachen. Nur die restlichen 20% seines Wissens helfen ihm, entdeckte Krankheiten zu behandeln. Dieses Missverhältnis ist mitverantwortlich für ein Übel der modernen Medizin: Suche nur lange genug, dann wird deine Vermutung schon bestätigt werden.

Dabei steht fest: Zu viel Diagnose steigert die Kosten und macht den Patienten keineswegs gesünder, sondern sogar eher krank. Schon der Wiener Spötter Karl Kraus hat es gewusst: „Die häufigste Krankheit ist die Diagnose.“

So warnte bereits Helmut Gillmann, einer der Altväter der Internisten: „Je mehr diagnostische Parameter herangezogen werden, desto geringer wird der Prozentsatz völlig normaler Menschen. Untersucht man Menschen, die sich gesund fühlen, mit 20 Messmethoden, so sind nur 36% völlig normal. Bei 100 Messmethoden ist nur noch 1% der Menschen als völlig normal zu bezeichnen.“

Als systemischer Trainer kann ich nur sagen: Achtung vor der Fixierung des Status! Eine Krankheit ohne Namen verschwindet schneller. Hat das Kind erst einmal einen Namen, fixieren wir bereits das Symptom! Wie die Angst, die vor dem davon läuft, was sie fürchtet, und damit das Symptom erst richtig fixiert. Oder der Zwang, der Sturm läuft gegen das zwanghafte Verhalten, und damit erst richtig das Symptom fixiert. Hier ist eine „Ent-Differenzierung“ die richtige systemische Arbeit.